Mein Körper nach der Schwangerschaft: Ein positiver Erfahrungsbericht

“Als ich schwanger war, bin ich aufgegangen wie ein Hefekloß!”

“Ich hatte nach der Geburt nie wieder eine so schöne Figur wie vor der Schwangerschaft.”

“Ich konnte die Haut meines Bauches beim Reißen zusehen, solche Dehnungsstreifen hatte ich!”

“Nach dem Stillen werden deine Brüste nur noch hängen”.

Habe ich meinen Körper nach der Schwangerschaft ruiniert?

Als ich schwanger war, hörte ich solche Aussagen nicht selten. Sie machten mir Angst und ich fragte mich inständig, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, mit 24 Jahren schwanger zu werden.

Aufgrund der ungewollten (negativen) Erfahrungsberichten kreiste ein Gedanke ständig in meinem Kopf: “Dein Körper wird ab jetzt nie wieder so aussehen wie vor der Schwangerschaft.”

Ich mochte meine Figur, meinen Körper. Ich hatte eine schöne Taille, kleine Brüste und ich war insgesamt eine schlanke Frau. Zwar machte ich keinen Sport und hatte demnach auch keine straffen Oberschenkel oder einen durchtrainierten Bauch, aber trotzdem fand ich mich schön.
Hatte ich mir jetzt mit der Schwangerschaft meinen Körper versaut? Hätte ich mir nicht doch lieber Zeit lassen sollen, ein Baby zu bekommen? Damit ich meinen schönen Körper noch hätte eine Weile genießen können? Ich sah mich schon mit einem Schwabbelbauch, Hängebrüsten und Dehnungsstreifen im Spiegel stehen.

Doch heute, nachdem ich meinen Sohn auf die Welt gebracht und ihn abgestillt habe, kann ich diese Aussagen nicht bestätigen.

Kommt die Taille nach der Schwangerschaft wieder?

Ende des 8. Schwangerschaftsmonats

Während meiner Schwangerschaft bin ich nicht wie ein Hefekloß aufgegangen. Außer am Bauch habe ich keinen Gramm zugelegt. Ich war immer noch so schlank wie vor der Schwangerschaft, nur trug ich jetzt eine 11.000 Gramm schwere Kugel vor mir herum. Auch mein Vater hat bei jedem Aufeinandertreffen gesagt, ich wäre eine schöne Schwangere, und so empfand ich mich auch. Ich trug enge Kleider, die meinen schönen runden Bauch abzeichneten, denn ich war so stolz, ein Kind in mir zu tragen.

Einmal täglich rieb ich meinen Bauch mit Mandelöl ein. Ob das Einreiben mit dem Öl verhindert hat, dass ich keine Dehnungsstreifen bekommen habe, weiß ich nicht. Es könnte auch am Placebo-Effekt gelegen haben.

Wenige Wochen nach der Geburt hatte ich auch meine heißgeliebte Taille wieder zurück. Kurz nach der Entbindung habe ich an einem Rückbildungskurs teilgenommen. Ich habe mir bis zum 4. Monat nach der Geburt jeden Tag ein bisschen Zeit eingeräumt, die Übungen, die ich dort erlernt habe, zu Hause zu machen, um meinen Beckenboden zu trainieren. Danach habe ich es schleifen gelassen. Aber das war nicht schlimm, denn ich war trotzdem regelmäßig spazieren und das hat meinem Körper gut getan. Jetzt, 10 Monate nach der Geburt, ist mein Bauch wieder genauso geformt wie vor der Schwangerschaft.

Während dem Stillen hatte ich größere Brüste als sonst. Wie mein Vater zu mir sagte: “Endlich sehen deine Brüste mal aus wie die von jeder anderen, reifen Frau.” Schon immer hatte er mich wegen meiner zu kleinen Brüste aufgezogen, sodass ich mich dann für diese geschämt hatte. Doch mein Mann hatte mir diesen Selbstzweifel schnell geraubt: Er steht auf kleine Brüste.
Jetzt nach der Stillzeit haben meine Brüste wieder ihre Ursprungsgröße. Hängen tun sie nicht – dafür sind sie zu klein -, doch sie sind nicht mehr so fest wie sie es vorher waren. Tatsächlich stört mich das kein bisschen. Zum einem ist die Veränderung so gering, dass es wahrscheinlich niemanden außer mir auffällt. Zum anderen zeigt diese Veränderung meines Körpers nur, dass ich das Glück hatte, meinen Sohn stillen zu dürfen.

Übrigens: Das Stillen hat sehr an meinem Körper gezerrt. Ich habe während der Stillzeit sogar weniger gewogen als vor der Schwangerschaft! Die Frau meines Vaters hat mir erzählt, sie hätte die schönste Figur während der Stillzeit gehabt.

Jeder Körper ist anders, jede Schwangerschaft ist anders

Natürlich kann ich nicht von meinem Körper auf andere Körper schließen. Jeder Körper ist anders, jeder Stoffwechsel und Hormonhaushalt ist anders. Auch eine zweite Schwangerschaft kann nochmal andere Auswirkungen auf den Körper haben. Doch zu gerne hätte ich in meiner Schwangerschaft neben den beängstigenden Erfahrungsberichten auch weniger beängstigende gehört.

Mein Rat für dich: Eine Schwangerschaft ruiniert nicht den Körper. Sie kann ihn nur verändern.

Lass dir keine Angst machen! Genieße deine Schwangerschaft und nimm jede Veränderung deines Körpers so wie sie kommt. Du darfst dich glücklich schätzen, ein Kind auszutragen. Nicht jede Frau hat das Glück.

Ich würde mich freuen, wenn du auch einen Blick auf mein Buch “Löffle dein Leben” werfen würdest.

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